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Betriebsformen

Landwirte organisieren ihre Betriebe vielfältig, weil die Rahmenbedingungen für das Wirtschaften unterschiedlich sind. Die Ursachen dafür sind Standortunterschiede, voneinander abweichende Betriebsgrößen und Verfügbarkeiten bei Arbeitskräften und Kapital sowie unterschiedliche Bedingungen beim Betriebsmittelzukauf und Produktabsatz.

Die Auswertung der Buchführungsergebnisse nach Betriebsformen gibt einen Überblick über die Einkommensentwicklung der Inhaber von Haupterwerbsbetrieben in den hauptsächlichen Produktionsschwerpunkten.

Einkommenslage der Haupterwerbsbetriebe im WJ 2020/2021 nach Betriebsformen
Gewinn je Unternehmen – Schaubild 19 in höherer Auflösung

 

Es ist ersichtlich, dass die Gewinne der Ackerbau- und Milchviehbetriebe im WJ 2020/2021 über dem Gesamtdurchschnitt aller Haupterwerbsbetriebe lagen. In den übrigen Betriebsformen bewegten sie sich unterhalb des bayerischen Mittelwertes.

In den sonstigen Futterbaubetrieben waren deutlich niedrigere Gewinne mit durchschnittlich 35.801 € je Unternehmen festzustellen. Ebenso fielen die Gewinne der Weinbaubetriebe mit durchschnittlich 28.343 € in diesem Wirtschaftsjahr sichtlich niedriger aus.

Ergebnisse der Haupterwerbsbetriebe nach Betriebsformen im WJ 2020/2021

MerkmalEinheitAckerbauMilchviehSonstiger FutterbauVeredlungWeinbauSonstige Dauer-kulturenVerbund-betriebeInsgesamt
Anteil an der Gesamtheit%13,249,719,95,60,50,211,0100
Betriebsgrößeha LF74,1754,7760,5670,2713,237,0982,3661,76
Vergleichswert€/ha LF76355061469232159663607
ArbeitskräfteAK/Betrieb2,531,801,581,782,681,291,771,85
dar. Familien-AKFAK/Betrieb1,371,561,401,511,340,881,461,49
Ackerfläche (AF)% LF86,044,366,095,3(24,4)21,085,064,2
ViehbesatzVE/ha LF(0,07)1,641,434,13001,401,47
Umsatzerlöse€/Unternehmen236.338207.859218.720380.065(188.035)49.817274.088229.720
Sonstige betriebliche Erträge€/Unternehmen71.80253.11963.92178.35629.6309.78876.93161.321
Materialaufwand€/Unternehmen79.36797.281139.500260.37343.76917.350168.777119.225
Personalaufwand€/Unternehmen22.0949.5657.05610.588(40.283)14.9569.13011.057
Abschreibungen€/Unternehmen40.07638.69031.85948.888(26.869)10.26236.24837.601
Sonstige betriebliche Aufwendungen€/Unternehmen91.38856.41164.18391.84359.47514.18087.34267.773
Gewinn€/ha LF9571.005591544(2.142)121522820
Gewinn€/FAK51.63435.25325.53325.368(21.125)96829.53034.080
Gewinn€/Unternehmen70.95855.05935.80138.234(28.343)85542.99950.653
Gewinnrate%23,121,112,78,413,91,512,417,5
Gesamteinkommen€/Inhaberehepaar90.75865.47049.51348.10460.5736.04456.19263.426
Gewinn Änderung gegenüber 2019/2020%–15,88,10,4–68,3–30,5–97,0–44,9–13,9
Gewinn relativ zum Durchschnitt 2020/2021%140109717556285100

Bei den spezialisierten Milchviehbetrieben (rd. 50 % der Haupterwerbsbetriebe) kam es im WJ 2020/2021 gegenüber dem Vorjahr zu Gewinnsteigerungen von durchschnittlich 8 %. Ausschlaggebend dafür waren neben geringfügig höheren Umsatzerlösen die niedrigeren Kosten beim Materialaufwand in der Tierproduktion.

In den übrigen Betriebsformen mussten im Vergleich zum Vorjahr mit Ausnahme der sonstigen Futterbaubetriebe sehr ausgeprägte Gewinnrückgänge hingenommen werden. Ursächlich waren Umsatzeinbußen aufgrund von witterungsbedingten Mindererträgen (Wein, Obst, Zuckerrüben usw.) aber auch Preisrückgänge bei tierischen Erzeugnissen als Folge von dramatisch verschlechterten Bedingungen beim Produktabsatz (Abnahmeverzögerungen der Schlachthöfe; starker Preisverfall insbesondere bei Schlachtschweinen und Ferkeln). Der Anstieg der Futterkosten und höhere Abschreibungen trugen ebenfalls zu dem Gewinnrückgang bei.